6. Station: Selig, die ein reines Herz haben;…

…denn sie werden Gott schauen.
(Mt 5,8)

Zwei Steine sind so zusammengestellt, dass neben einem massiven Block ein hoher vertikaler Stein wie ein Turm aufragt. Die in diesen Stein eingearbeiteten Reliefs zeigen zwei Beispiele aus den zahllosen und ständig wieder neuen Angeboten unserer heutigen Spaßgesellschaft.
Auf der einen Seite einen in eine anonyme seelenlose Hochhausschlucht stürzender Bungeespringer, an der anderen Seite ist ein Roulettetisch dargestellt: Symbole für Nervenkitzel, für die Suche nach dem Kick.

Auf dem niedrigen Stein sitzt eine aus Bronze gefertigte Figur. Musizierend erfreut sie sich am zweckfreien Spiel. Sie symbolisiert die Entfaltung der Sinne zum staunenden Erfahren und Erleben der Schöpfung. Hier herrscht Muße statt Nervenkitzel.

Hinter dem Musiker ist in dem vertikalen Stein eine Höhle gehauen. Höhlen sind Orte der Gotteserfahrung. So verbirgt sich Mose in einer Felsspalte und darf den vorüberziehenden Gott nur von der Rückseite schauen (vgl. Ex 33, 32f). Am Berg Horeb erfährt der Prophet Elija Gott. Gott ruft Elija aus der Höhle heraus und lässt ihn seine Stimme im leisen Säuseln des Windes vernehmen (vgl. 1 Kön 19, 12).

Hier wird deutlich: Gott lässt sich nicht in den spektakulären Ereignissen dieser Welt finden, sondern in der Stille, im Gebet, im Ja zu seinem Willen, im Dasein für andere.

Gott, du allein kannst uns rein machen und uns wieder herstellen durch deine Gnade, durch deine Vergebung. Dich bitten wir: „Erschaffe uns ein reines Herz und gib uns einen neuen, beständigen Geist.“ Schenke uns eine ehrliche und ungetrübte Zustimmung zu deinem Willen. Amen.

Es folgt die siebte Station…

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