Im Kloster der Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament am Hasetorwall in Osnabrück leben 16 Schwestern in allen Altersgruppen. Als Benediktinerinnen liegt der Schwerpunkt ihres Lebens auf der Feier der Liturgie. Darüber hinaus pflegen die Schwestern die Eucharistische Anbetung. Vom frühen Morgen an ist meistens wenigstens eine Schwester zum stillen Gebet in der Kapelle vor dem Tabernakel. Dieses Gebet, wie auch das liturgische Stundengebet, ist der Auftrag der Kirche an die Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament, die es stellvertretend verrichten für Kirche und Welt. An den Sonntagen und an jedem Donnerstag wird das Allerheiligste (das eucharistische Brot der heiligen Messe) auf dem Altar in der Monstranz ausgesetzt.
Die tägliche Messfeier (wochentags um 7.00 h und sonntags um 7.30 h) wird meistens mit den Gesängen des Gregorianischen Choral gestaltet.
Die Kapelle ist von morgens um 6.00 bis abends um 18.00 auch für BeterInnen von außerhalb offen.
Die Benediktinerinnen dieses Klosters haben eine bewegte Geschichte erlebt. Gegründet wurde das Kloster am 8. Dezember 1854, damals am Neuen Graben in der Innenstadt. 1865 traten die Benediktinerinnen eine anfänglich betriebene Schule mit Pensionat an die Ursulinen ab und widmeten sich zum Erwerb des Lebensunterhalts der Anfertigung von Paramenten. Gleichzeitig eröffneten sie eine Hostienbäckerei, Tätigkeiten, die die Schwestern bis heute verrichten. Während des Kulturkampfes wurden die Schwestern im Jahr 1875 ausgewiesen und gründeten im niederländischen Oldenzaal ein neues Kloster.
Nach der Aufhebung der Kulturkampfgesetze kehrten sie im Jahr 1898 nach Osnabrück zurück. Ein Zuhause fanden sie in einem Neubau im neuromanisch-basilikalem Stil am jetzigen Standort am Hasetorwall.
Während des Zweiten Weltkrieges war das Kloster von der Schließung bedroht. So hatte die Gestapo den Schwestern bereits angekündigt, sie müssten das Kloster räumen, als die Wehrmacht im Kloster eine Verbandsmittelabteilung einrichten ließ. Im Kreuzgang standen die Nähmaschinen, mit denen Verbandszeug genäht wurde. Nach einem schweren Bombenangriff im September 1944 mussten die Schwestern das Gebäude verlassen. Nach dem Krieg kam der Wiederaufbau des Klosters dann nur schleppend in Gang. 1953 wurde die neugestaltete Kapelle eingeweiht.
Das Kloster besteht heute aus vier Flügeln, die einen kleinen Kreuzhof umschließen. Die einzelnen Gebäudeflügel werden durch einen Kreuzgang miteinander verbunden, in dem sich am Statiogang, (im Westflügel) in dem sich die Schwestern vor dem Gottesdienst versammeln, drei große holzgeschnitzte Kreuzwegstationen befinden, die noch aus der ursprünglichen Klosterkapelle stammen.
Der Rundturm, der an die ehemalige „Nobbenburg“ erinnern sollte und vor der Zerstörung des Klosters im Zweiten Weltkrieg als Eingang an der Vorderfront des Gebäudes stand, ist beim Wiederaufbau in den Kreuzhof verlegt worden und hat jetzt nicht mehr das charakteristische Spitzdach. Zum Kloster gehören auch noch einige Nebengebäude. Die Klosterkapelle weist heute eine Ausstattung auf, die mehrheitlich in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts geschaffen worden ist.
Sehenswürdigkeiten sind: das Gemälde im Altarraum mit der Darstellung der Anbetung des Lammes aus der Offenbarung des Johannes (Off 5,1 – 14) und der Tabernakel mit Stele von der Künstlerin Else Hildegard Bircks (Detmold), 1955.
Im Geist der benediktinischen Gastfreundschaft führen die Schwestern einen kleinen Gästebereich, in dem Frauen zu kürzeren Gastaufenthalten Aufnahme finden. Es besteht das Angebot der Geistlichen Begleitung.
Freitagsvormittags gibt die Gemeinschaft ab 9.30 h Lebensmittel für Bedürftige aus, die Freunde des Klosters an Supermärkten einsammeln.