Kapelle und Kreuzweg am Sellberg – Schwagstorf

Der Sellberg

Kurzer Hinweis zur Entstehungsgeschichte der Sellberg-Kapelle und des Kreuzweges: Der Kreuzweg befindet sich an historischer Stelle; der Name Sellberg erinnert an eine frühere Gerichtsstätte. Wahrscheinlich tagte hier das bedeutende Schwagstorfer Gogericht. Errichtet wurde der Kreuzweg von der Familie des späteren Besitzers der Ringofenziegelej Hengeholt. Am 15. März 1870 weihte der Fanziskanerpater Wendelinus Graute den Kreuzweg Sellberg ein. In vierzehn Stationen wird uns in künstlerisch sehr wertvollen Steinbildem eindrucksvoll vom Leiden und Sterben Jesu Christi erzählt.

Erst 1965 überließ die Erbengemeinschaft Hengeholt / von Beesten den Kreuzweg der Kath. Kirchengemeinde für ein 20-jähriges Meßstipendium. Da im Laufe der Jahre an fast allen Figuren schwere Verwitterungsschäden entstanden waren, fand Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts eine umfangreiche Restaurierung des Kreuzweges unter der Leitung des inzwischen verstorbenen Pfarrers Georg Löffler und des damaligen Kaplans Ulrich Beckwermerth, heute Dompfarrer in Osnabrück, statt.

In den Jahren 2000 und 2001 erhielt die Kapelle in einem aufwändigen Verfahren ein neues Fundament, da sie zum See, der alten Tonentnahmestelle, abzurutschen drohte und sich Rißbildungen zeigten. Das Mauerwerk und das Dach wurden von außen grundlegend saniert.
Im Inneren wurden ebenfalls die Wände saniert, und der Fußboden zum Teil in Eigenleistung neu verlegt. Die Gesamtkosten in Höhe von 65.000,– sind ausschließlich durch Spenden aus den Gemeinden bezahlt worden. Dank der großen Spendenbereitschaft konnten sogar noch neue Bänke und Sitzkissen angeschafft werden.
Ein kleines Zeichen der Ökumene stellt die Engelsfigur im Giebel der Kapelle dar. Nachdem die Originalstatue vor vielen Jahren verschwand, stiftete die evangelische Famlie Brockmeyer aus Fürstenau den Engel für die Sellbergkapelie, der vorher auf deren Familiengrab auf dem Alten Friedhof stand.

Heute werden der Kreuzweg und die Kapelle von Frauen und Männern in freiwilligen Arbeitseinsätzen betreut. Zum einen sind es die Männer aus den Fürstenauer Vereinen, die zweimal im Jahr im Frühjahr und im Herbst die Außenanlagen reinigen und das Laub der Bäume beseitigen. Stellvertretend für sie nennen wir hier Hermann Krieger, der immer mit seinem Trecker zur Stelle ist. Im Laufe des Jahres kümmem sich Maria und Bernd Buschermöhle aus Lütkeberge darum, dass das Unkraut nicht alles überwuchert.

Und es sind Frauen, die seit 1996 an und in der Kapelle für Sauberkeit und Blumenschmuck sorgen. Stellvertretend für sie nennen wir Maria Buschermöhle aus Lütkeberge, die sich in besonderer Weise für die Kapelle und ihre Außenanlagen einsetzt und auch für das Öffnen und Schließen der Kapelle an Sonn- und Feiertagen Sorge trägt. Es ist inzwischen zur Tradition geworden, dass die Osterkerze des vergangenen Jahres aus der St. Bartholomäus-Kirche Schwagstorf in der Sellbergkapelle weiter brennt. Seit vielen Jahren beten hier Christen vor allem aus der Pfarreiengemeinschaft den Kreuzweg. Immer mehr Menschen entdecken den Sellberg als einen Ort der Hoffnung und des Trostes. Ein Höhepunkt und unvergessen war der Gottesdienst anlässlich der Visitation des Bischofs Dr. Franz-Josef Bode am 25. Juni 2005 .

Ewiger Gott, gib uns in allen Lebenslagen den Mut auf Dich zu vertrauen und lass uns auf die Fürbitte Mariens bei Dir Schutz und Hilfe finden.

Menschen tragen es,
sie ertragen es.

Oft fragt keiner, warum.
Oft ist keiner da,
der fragen könnte.

Im Laufe eines Menschenlebens,
wenn die Zeit tickt,

wird es manchmal unerträglich.
Wie lange noch?

Gerade wenn man denkt, man wird erdrückt von der Schwere, da kommt einer und reicht Dir seine Hand, die andere legt er Dir auf den Rücken und streicht darüber. Du fühlst Dich so wohl, so geborgen. Langsam ist es, als würde die Last von Dir abfallen. Spürst Du das? Es fühlt sich so leicht an. Du bist ja gar nicht so allein, wie Du es manchmal annimmst. Deine Schultern weisen zwar Gebrauchsspuren auf, aber Du kannst wieder gerade stehen.

Du streckst Dich und Du reckst Dich.
Du kannst den Menschen wieder in die Augen sehen.
Der Schmerz ist weg.
Du kannst erneut
Rückgrat beweisen.

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