Liebe Besucher des Kreuzweges „auf dem Berg“,
seit Generationen beten Menschen an diesem herrlichen Ort den Kreuzweg.
Sie gehen, beten und erinnern sich so an das Leiden und Sterben Jesu vor rund 2.000 Jahren.
Eigentlich bieten wir – die kath. St Lambertus-Gemeinde – hier in der Fastenzeit regelmäßig Kreuzweg-Andachten für die ganze Gemeinde oder verschiedene Gruppen an.
Vor allem der „Große Kreuzweg“ am Gründonnerstag um 23:00 Uhr zieht viele Menschen an und ist ein bewegender Moment im Leben der Gemeinde.
In diesem Jahr können wir keine großen gemeinsamen Kreuzweg-Andachten anbieten. Aber dennoch ist in diesem Jahr das Beten des Kreuzweges, das bewusste Bedenken, Erinnern und das persönliche Gebet vielleicht besonders „dran“.
Daher haben wir für Sie die Kreuzwegstationen zum Hören vorbereitet.
Alternativ finden Sie neben der Marienkapelle ein Kreuzweg-Heft, so dass Sie die Stationen auch selbst lesen können.
Bitte legen Sie das Heft nach Gebrauch wieder zurück. So können auch andere Besucher sich daran erfreuen.
Viel Freude und gute Gedanken beim Beten und Betrachten dieses herrlichen Kreuzweges „auf dem Berg“…
Das Gehen des Kreuzwegs ist eine sehr alte Andachtsform, die im 14. Jahrhundert in Jerusalem entstanden ist; im Abendland entwickelten sich daraus die Kreuzweg-Andachten in der Art und Weise, wie sie noch heute vielerorts gepflegt werden.
Ältestes Zeugnis dieser auch in Ostercappeln schon recht früh gepflegten Form der Passionsfrömmigkeit ist die kleine Ölberggrotte auf dem Berg aus dem Jahr 1730. Äußerer Anlass zur Errichtung eines Kreuzwegs und zum Bau einer Marienkapelle auf dem Berg ist wohl das 1854 auf dem I. Vatikan. Konzil verkündete Dogma von der „Erwählung Mariens“. Für den Entwurf der Kapelle und der Kreuzwegbilder konnte der damalige Kölner Dombaumeister Scherf gewonnen werden.
Bei den Bildstöcken scheint das Besondere zu sein: alle Hauptpersonen der 14 Passionsszenen sind auf den Bildertafeln plastisch herausgearbeitet und farblich gestaltet; für die Darstellung der Hintergrundszene dagegen wurden dezentere Farben und die künstlerische Form des Halbreliefs gewählt. Das Augenmerk der Betrachter wird somit stets auf eine wichtige Person (oder auch Personengruppe) des Bildes gelenkt: die Betenden werden zum meditierenden Verweilen und Nachdenken angehalten.
Die Einweihung der der Marienkapelle und des Kreuzwegs erfolgte am 29.06.1856. Auch erhielt die Kapelle eine kleine Glocke, die käuflich erworben wurde von der Gymnasialkirche in Osnabrück. 1958 wurde der Wegeverlauf des Kreuzweges und die Anordnung der Stationen neu angelegt. Der Ostercappelner Mariengilde gilt ein besonderer Dank für die regelmäßige sorgsame und vorbildliche Pflege des Kreuzweges und insbesondere der Instandhaltung der Stationen.
Auch in unseren Tagen erfreut sich das Gehen, Beten und Betrachten dieses eindrucksvollen Kreuzweges einer großen Beliebtheit und Wertschätzung. Wenn wir Jesus auf seinem Kreuzweg nach Golgata begleiten, dürfen wir uns von der Hoffnung getragen wissen, dass auch er unsere Kreuz- und Querwege, wie auch immer sie verlaufen werden, ebenso mitbegleiten wird.