Die hier befindliche Kapelle ist Teil des Ludwig-Windthorst-Hauses, der Katholisch-Sozialen Akademie des Bistums Osnabrück und einer der größten niedersächsischen Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Seit seiner Gründung 1963 versteht sich das Bildungshaus als Plattform für die Diskussion aktueller kirchlicher und gesellschaftlicher Themen. Der Namensgeber Ludwig Windthorst (1812 – 1891) war einer der führenden Köpfe der Zentrumspartei im deutschen Kaiserreich. „Jedem das gleiche Recht“ lautete das politische Credo dieses klugen Reichstagsabgeordneten für den damaligen Kreis Meppen. Die nach ihm benannte „Ludwig-Windthorst-Stiftung“ möchte junge Menschen zur Übernahme von Verantwortung in unserer Gesellschaft ermutigen.
Zu den thematischen Schwerpunkten des LWH gehören Theologie und Religion, politische Bildung, Fortbildung von Lehrkräften und Erzieherinnen, berufliche Orientierung für Schüler, Schulungen von Mitarbeitervertretungen, Seminare für Menschen mit Behinderung sowie für Ehrenamtliche in Pfarreien und Kommunen.
Das Haus verfügt über 137 Betten in 88 Zimmern. Neben der Teilnahme an den vom 12köpfigen pädagogischen Team konzipierten Veranstaltungen (https://www.lwh.de/veranstaltungen/suche) steht das LWH auch Gruppen offen, die eigenverantwortlich Seminare, Tagungen oder Probenwochenenden durchführen. Gerne beherbergen wir als Bett & Bike-zertifizierte Einrichtung auch Radfahrgruppen oder Hotelgäste.
Die 1972 errichtete Kapelle ist ein Rückzugsort, ein „Anders-Ort“ im Bildungshaus. Hier versammeln sich Gäste, Mitarbeitende und Passanten zu geistlichen Impulsen und Gottesdiensten; sie bietet aber auch einen Raum für Stille, zum Atemholen oder für das persönliche Gebet.
Die Kapelle ist sechseckig gestaltet – eine Form, die dem Kreis als Symbol des Vollkommenen am nächsten kommt.
Die Gestaltung des Raumes entspricht dem Verständnis von Liturgie und Gottesdienst, wie es im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) für die katholische Kirche neu definiert wurde: Die betende oder Gottesdienst feiernde Gemeinde versammelt sich um den Altar. Ein Priestersitz ist nicht zu finden, weil der Priester in erster Linie als Gleicher unter den Getauften gesehen wird und erst in zweiter Linie als Geistlicher. Die zwei Ebenen im Raum ermöglichen eine intensivere Erfahrung von Gemeinschaft als in üblichen “Wege-Kirchen”. Das markante Betonrelief an den Wänden symbolisiert den Lebensbaum, der seinen Ausgangspunkt beim Kreuz nimmt. Die gesamte Kapelle wurde – wie auch Aula und Foyer – von dem Papenburger Künstler Ferdinand Hees künstlerisch gestaltet. Der Tabernakel befindet sich in der Seitenkapelle, die durch die Farbwahl und die bunten Glasfenster in besonderer Weise zum Verweilen und zum persönlichen Gebet einlädt.
Außerhalb der Schulferien findet samstags um 19:15 Uhr eine kath. Eucharistiefeier statt, die offen für alle Interessierten ist.
Die Kapelle und die Ausstellungsflächen des LWH sind für die Allgemeinheit frei zugänglich: montags bis samstags zwischen 8 und 20 Uhr und sonntags von 8 bis 13 Uhr.