Die Perle des Gutes, so könnte man diese Schlosskapelle nennen. 1894 ließen sie Gottfried von Korff und seine Gemahlin im neuromanischen Stil errichten. Vorher stand jenseits der Düte die inzwischen baufällige Gutskapelle aus dem Jahr 1629.
Besonders bemerkenswert ist der farbige Schnitzaltar, dessen gotische Figuren und Reliefs zum Teil aus der Werkstatt des berühmten „Meisters von Osnabrück“ um 1520 stammen sollen. Die interessante Wappenreihe am Orgelboden stammt noch aus der Vorgängerkapelle.
Die Schönheit der Kapelle ist auch daran ablesbar, dass jedes Jahr viele Brautleute hier ihr Jawort vor dem Traualtar geben.
Ursprünglich war der Hof Sutthausen vermutlich der Stammsitz des gleichnamigen Geschlechtes, denn ein Knappe Johann von Sutthausen wird im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Auf diesem Hof erbaute 1280 der Ritter Eberhard von Varendorf gegen den Willen des Bischofs und der Stadt Osnabrück eine feste Burg. Sie war so stark gesichert, so dass die Osnabrücker kurze Zeit später eine Belagerung abbrechen mussten.
Nach mehrmaligem Besitzerwechsel kaufte im 17. Jahrhundert Dietrich von Korff die Burg. Das Wappen über dem früheren Eingang weist auf Theodor Ludwig von Korff hin, den Propst von St. Johann in Osnabrück. Der ließ an der Stelle der Burg ein schlichtes, zweistöckiges Gebäude errichten. Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt es eine dritte Etage und eine prächtige Freitreppe, die allerdings 1972 aus bautechnischen Gründen wieder abgetragen werden musste. 1924 starb Gottfried von Korff, der letzte Besitzer. Seine beiden Töchter veräußerten das Anwesen.
1935 kam es in den Besitz des Osnabrücker Bischofs, der es den Thuiner Franziskanerinnen zur Verfügung stellte. Sie richteten ein Damenheim ein und nannten es „Marienheim“. 1941 wurde es vom nationalsozialistischen weiblichen Arbeitsdienst in Beschlag genommen. 1945 konnten dann die Thuiner Schwestern wieder einziehen.
Vorübergehend wurden 40 Männer aus dem ausgebombten Paulusheim betreut.
30 Schülerinnen aus dem Wilhelmstift (heute Franz-von-Assisi-Schule) wurden wegen der Kriegswirren für mehrere Jahre aufgenommen.
In der Gemeinde pflegten die Schwestern die Kranken und ein Kindergarten wurde eingerichtet.
Im Jahre 1951 wurde im Marienheim eine erste Hauswirtschaftsschule eröffnet. Das Kindergärtnerinnenseminar kehrte ins Wilhelmstift zurück.
Die um einige Schulformen erweiterte Schule zog 1997 um in den Neubau hinter der Kapelle und präsentiert sich heute als Berufsbildende Schule im Marienheim mit diversen Angeboten, von der Berufseinstiegsschule bis zur Fachoberschule.
Im alten Schlossgebäude haben die Thuiner Franziskanerinnen ihr Domizil.
Neben einigen Schulräumen und einer Arztpraxis im 2. Stock finden wir im 1. Stock den ehemaligen Rittersaal mit seiner stuckverzierten Decke, der heute der Schule und dem Haus für die verschiedensten Zwecke dient.