Gemeinsam Zukunft bauen!
Wenn jemand zu bauen beginnt, dann hat dies immer mit der Zukunft zu tun. Viele biblische Geschichten sprechen vom Bauen und immer wird damit auch die Zukunft gestaltet.
Wo geht die Zukunft hin? Diese Frage hat sich auch die Kirchengemeinde St. Joseph gestellt. In Gesprächen mit den Verantwortlichen des Bistums wurde deutlich, dass mehrere energetische Maßnahmen eine wichtige Grundlage für die Zukunft bilden sollten. Die Gemeinde hat so mit der Außensanierung der Kirche einen wichtigen Startpunkt gesetzt.
Bei den Überlegungen zur Innenrenovierung sollten die knapp 4000 Gemeindemitglieder eingebunden werden und in den Gremien wurde über die verschiedenen Herausforderungen des Projektes beraten. Es galt die verschiedenen Anforderungen seitens der Kirchengemeinde und des Bistums im wahrsten Sinne des Wortes „unter ein Dach“ zu bringen.
Generalvikar Theo Paul brachte die Idee vor, die Kirche so umzugestalten, dass Sakralraum und den Sozialraum beide in ihr Platz finden könnten.
Dieser Ansatz wurde damit der Anforderung des Bistums Volumen zu reduzieren gerecht. Allerdings war diese Idee bei vielen Gemeindemitgliedern nur schwer vorstellbar und es stellte sich bei vielen die Frage nach der konkreten Umsetzung. Wie sollte also die Lösung aussehen, wenn man sie sich bildlich nicht vorstellen konnte? Die Idee wurde kontrovers diskutiert und es dauerte bis die Idee einen Platz gefunden hatte.
Es entwickelte sich aus den Überlegungen ein positiver Prozess, bei dem die Gemeinde sich der Herausforderung stellte, den Raum mit Leben zu füllen und Gottes Geist Platz zu geben. Es entstand in der Gemeinde eine positive Dynamik, die eine Öffnung des Kirchenraumes nach Außen forderte.
Die Kirche, die zugleich die größte Kuppel Nordwestdeutschlands hat, besitzt viele Bilder an der Decke, die der Kirche eine besondere Atmosphäre verleihen. Bei den Überlegungen zu den Renovierungsarbeiten stellte sich hierbei immer wieder die Frage, wie mit diesen kostbaren Bildern umgegangen werden soll. Schließlich hat man sich dafür entschieden Patenschaften für die Bilder anzubieten. Die Resonanz darauf war sehr gut, sodass mit der Restaurierung der Bilder begonnen werden konnte.
Durch den Ausbau eines Kirchenteils als Gemeinderäume verringerte sich die Anzahl der Sitzplätze von 500 auf 250 (höchstens 300) Plätze. Es entstand eine enge Bindung zwischen den Gemeindesräumen und dem Versammlungsraum der Kirche. Diese Berührungspunkte bieten viele Chancen und Perspektiven, die eine Öffnung des Kirchenraumes nach Außen ermöglichen. Neben dem Gemeinderaum wurde auch eine Kreuzkapelle geschaffen, in der 30 Personen Platz finden und die eine neue Versammlungsform bietet.
Vor dem Altar ruhen die Reliquien der Heiligen Speciosus, der Gefährtinnen der Heiligen Ursula, der Thebäische Legion und des seligen Clemens August Kardinal von Galen. Die Reliquien der seligen Hildegard Burjan sind jetzt nach dem Umbau hinzugekommen.
Ohne den Einsatz des Bistums, des Architekturbüros Recker und der Gemeinde, die mit Herzblut an der Umsetzung der Ideen gearbeitet haben, wäre der ganze Prozess nicht denkbar gewesen.