Kleine Kirche auf kleiner Insel´
Diese kath. Kirche St. Nikolaus, geweiht an Christi Himmelfahrt 1957, hat eine große Besonderheit – die Sommer- und Winterkirche.
Es musste so gebaut werden, dass sich im Winter die vielleicht 10 zu erwartenden Insulaner in der Kirche nicht verloren fühlen und im Sommer bis zu 500 Personen gleichzeitig Platz finden. So schuf der Architekt Heinrich Feldwisch-Drentrup (+ 1981) eine Winter- und Sommerkirche, die zu einer Einheit verbunden werden können. Das Material wurde so gewählt, dass Wind, Wetter und Salzgehalt der Luft ihm nichts anhaben können.
Bescheiden und schlicht wie die Lebensweise der Inselbewohner – nur in der Saison geraten sie in größerer Geschäftigkeit – ist auch die Ausstattung der Kirche.
Die Winterkirche präsentiert sich als Rundbau mit reetgedecktem Dach. Obenauf thront ein kreuztragendes Schiff. Der Vorhof des kleinen Rundbaus hat die Form eines Kreissauschnittes. Der reetgedeckte Umgang im Vorhof bildet die Sommerkirche und bietet einigen hundert Personen Platz, die durch die geöffneten Tore einen guten Blick auf den Altar haben. Die Radien des Kreisausschnittes entsprechen der Blickrichtung der Gottesdienst- und Andachtsbesucher. Die besondere Architektur der Nikolauskirche wird unterstrichen durch die vielen bunten Fenster – die Nikolausfenster.
Die 1957 von der Gelsenkirchener Innenarchitektin und Graphikerin Margarete Franke geschaffenen vierzehn kleinen Fenster im Atrium der der Kirche haben alle ein gemeinsames Thema: sie stellen Nikolaus von Myra vor und erzählen in Bildern Legenden aus seinem Leben und Wirken.
Nur in zwei Fenstern hat die Künstlerin ein Nikolausportrait gestaltet. In den übrigen Fenstern kommt der Heilige selbst nicht mit ins Bild. Auffällig ist, dass diese Fenster keine Gesichter enthalten.
Die konturlosen Gesichtsscheiben fordern die Phantasie der Betrachter heraus. Geprägt durch deren Erfahrungen gewinnen die Köpfe vielleicht Züge heue lebender Menschen, können sei sich selbst darin wiederfinden. Die Baltrumer Fenster gehören zu den ganz seltenen modernen Nikolausillustrationen, in denen eine Vielzahl der alten Legenden in einer Abfolge zusammenhängend dargestellt sind.
Seit 2017 realisiert die Seelsorge am Meer das Projekt „Inselzeit“. Während der Sommermonate übernehmen Studentengruppen gemeinsam mit einem Gastpriester die Urlauberseelsorge auf Baltrum. Neben Gottesdiensten finden in dieser Zeit verschiedene Angebote wie Morgen- und Abendandachten, Angebote für Familien und Kinder oder Gesprächsabende statt.
Gottesdienste (nur zwischen Palmsonntag und Allerheiligen):
- Samstags um 20:00 Uhr
- Sonntags um 10:00 Uhr
- Dienstags, Mittwochs und Donnerstags jeweils um 19:30 Uhr
Die Kirche ist ganzjährig täglich geöffnet.
Weitere Informationen auf unserer Website: www.seelsorge-am-meer.de